Aufklärung über die impfung gegen influenza 201

Dr. med. A. Rieth-Kunert, Dr. med. M. Wischner Fachärzte für Allgemeinmedizin Große Schmiedestr. 2-4 - 21682 Stade (Ärztehaus am Sande) 04141-46170 - www.hausarzt-stade.de Aufklärung über die Impfung gegen Influenza (Grippe) Was ist die Grippe?
Die Grippe im medizinischen Sinn, auch Influenza genannt, darf nicht verwechselt werden
mit dem, was man im Volksmund unter „Grippe“ oder einem „grippalen Infekt“ versteht. Mit
„Grippe“ oder „grippalem Infekt“ bezeichnet man oft ungefährliche Erkältungskrankheiten,
die mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit und allenfalls leichtem Fieber einhergehen. So richtig
krank ist man damit nicht.
Mit der Grippe im medizinischen Sinn (=Influenza) fühlt man sich jedoch äußerst krank.
Nach Ansteckung treten innerhalb von 24-48 Stunden die ersten Krankheitszeichen auf. Die
meisten Betroffenen leiden – oft schlagartig! – unter hohem Fieber (> 39°C) und schwerem
Krankheitsgefühl mit Kopf- und Muskelschmerzen. Auch Schluckbeschwerden, trockener
Husten, Rachenentzündungen oder Entzündungen der Luftröhre mit Schmerzen hinter dem
Brustbein treten häufig auf. Im Normalfall heilt die Grippe innerhalb von 5 bis 7 Tagen aus.
Bei vorgeschädigten Patienten und bei Kindern und älteren Personen werden häufig
Komplikationen beobachtet. Es kann zu einer Lungenentzündung durch das Grippevirus
selbst oder durch Bakterien kommen. Bei Patienten mit chronischen Herz-Kreislauf-
Erkrankungen ist die Entzündung des Herzmuskels oder des Herzbeutels gefürchtet.
Wodurch wird die Grippe ausgelöst?
Die Influenza wird durch Viren hervorgerufen. Die Übertragung zwischen den Menschen
erfolgt durch Tröpfcheninfektion, durch direkten Kontakt (z.B. Handschlag) und durch
Kontaktinfektion über Gegenstände. Die Infektiosität ist kurz vor Einsetzen der klinischen
Symptomatik am größten und hält für 3 bis 5 Tage an.
Wie kann die Grippe behandelt werden?
Im Vordergrund steht die symptomatische Therapie, also Ruhe, Schmerzlinderung und
Fiebersenkung (bei Kindern nicht mit Aspirin!). Antibiotika (Penicillin oder andere) helfen
nur in Ausnahmefällen und werden daher in der Regel nicht verordnet.
Eine gezielte Therapie der Influenza ist mit einem Medikament (Tamiflu®) möglich, das
Schritte der Virusvermehrung in der Zelle hemmt. Das Medikament soll bei Einnahme
innerhalb von 24 Stunden nach Erkrankungsbeginn den Krankheitsverlauf verkürzen und
Komplikationen der Influenza verhindern. Ob Tamiflu® aber tatsächlich schwere
Komplikationen, wie z.B. Lungenentzündungen verhindern kann, ist wissenschaftlich
umstritten. Es wird daher nur in bestimmten Ausnahmesituationen eingesetzt.
Dr. med. A. Rieth-Kunert, Dr. med. M. Wischner
Fachärzte für Allgemeinmedizin
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Wer sollte gegen die Grippe geimpft werden?
Die Grippe-Impfung ist eine Impfung, die insbesondere Personen mit erhöhtem Übertragungs-
oder Erkrankungsrisiko empfohlen wird. Die deutsche Expertenkommission für Impfungen
(STIKO) empfiehlt die Grippe-Impfung folgenden Personen:
• Personen ab dem 6. Lebensmonat mit Grunderkrankungen (Atemwege, Herz- Kreislauf-System, Niere, Stoffwechsel, Abwehrsystem, Blut), Personen mit häufigem Publikumsverkehr • Personen in medizinischen und pflegerischen Bereichen • Personen mit gefährdeten Patienten im engeren persönlichen Bereich, größere Personenkreise beim Auftreten von Epidemien • Gesunde Schwangere im 2. oder 3. Trimenon, Schwangere mit Grunderkrankungen • Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Welchen Nutzen hat die Impfung für Sie und die Allgemeinheit?
Die Wirksamkeit der Grippeimpfung ist durch mehrere Studien belegt. Die Impfung führt zu
einer Abnahme der tödlich verlaufenden Infektionen um bis zu 90%. In Altenpflegeheimen
und Krankenhäusern konnte gezeigt werden, dass die Impfung des medizinischen und
pflegerischen Personals einen größeren Effekt auf die Zahl der Erkrankungen bei den
Patienten zeigte, als die Impfung der Patienten selbst.
Kritiker halten die Datenlage für unzureichend und befürchten, dass der Effekt der Impfung
überschätzt wird.
Durchführung der Impfung und Verhalten danach?
Die Impfung sollte im Herbst, also kurz vor Beginn der Grippe-Saison verabreicht werden.
Die Injektion erfolgt vorzugsweise in die Muskulatur oder tief unter die Haut. Zeitabstände zu
anderen Impfungen sind nicht erforderlich. Für einige Wochen nach der Impfung kann ein
falsch positiver Antikörper-Test gegen verschiedene Viren (Hepatitis C, HIV, HTLV1)
auftreten, der in einem Bestätigungstest widerlegt werden kann. Nach der Impfung sollten
über das normale Maß hinaus gehende Aktivitäten vermieden werden.
Wer darf nicht gegen Grippe geimpft werden?
Nicht gegen Grippe geimpft werden dürfen Personen mit bekannter Überempfindlichkeit
gegen Impfstoff-Bestandteile (Hühner-Eiweiß, Neomycin, Formalin, Octoxinol-9). Weiterhin
sollte bei Personen mit schweren Impfnebenwirkungen nach vorhergehenden Influenza-
Impfungen die Grippe-Impfung bis zur endgültigen Abklärung ausgesetzt werden. Bei akuten
fieberhaften Infektionen sollte frühestens 2 Wochen nach der Genesung geimpft werden.
Dr. med. A. Rieth-Kunert, Dr. med. M. Wischner
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Können bei der Grippe-Impfung Nebenwirkungen auftreten?
In der Regel wird die Impfung gut vertragen.
Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es
jedoch gelegentlich innerhalb von 1-3 Tagen an der Impfstelle zu leichten Schmerzen, Rötung
und Schwellung kommen, gelegentlich auch zu Verhärtungen oder Schwellung der
zugehörigen Lymphknoten. Ebenfalls kann es nach der Impfung zu Allgemeinsymptomen wie
Fieber, Frösteln, Übelkeit, Unwohlsein, Müdigkeit, Schwitzen, Kopf-, Muskel- und
Gelenkschmerzen kommen. Die letztgenannten Allgemeinreaktionen dürften der Grund dafür
sein, dass die Influenza-Impfung fälschlicherweise für das Auftreten Influenza-ähnlicher
Erkrankungen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung verantwortlich gemacht wird. In
der Regel sind diese so genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur
und klingen rasch und folgenlos wieder ab.
Sehr selten werden allergische Reaktionen an Haut (gelegentlich mit Juckreiz und Urtikaria)
und Bronchialsystem beobachtet; über allergische Sofortreaktionen (anaphylaktischer Schock)
wurde nur in Einzelfällen berichtet. Eine Allergie gegen Hühnereiweiß ist eine Gegenanzeige
gegen die Impfung, da der Impfstoff in Hühnerembryonen produziert wird. Ebenfalls sehr
selten kann es zu einer Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße) oder einer vorübergehenden
Thrombozytopenie (Verminderung der für die Gerinnungsfunktion des Blutes bedeutsamen
Blutplättchenzahl) kommen.
Muss die Grippe-Impfung wieder aufgefrischt werden?
Die Grippe-Impfung muss jährlich erneuert werden, da sich die in der Bevölkerung
zirkulierenden Virus-Subtypen jährlich ändern können, und die vom Impfstoff ausgelöste
Abwehr-Reaktion nur etwa 9 bis 12 Monate anhält.
Wo kann ich mehr erfahren?
Robert Koch-Institut
Paul-Ehrlich-Institut
individuelle-impfentscheidung.de
Wenn Sie darüber hinaus noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an
uns!

Source: http://www.hausarzt-stade.de/pdf/Aufklaerung_ueber_die_Impfung_gegen_Influenza_2011.pdf

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