Schnell, genau und ständig wach: Der oft unterschätzte Hörsinn ist Vorbild für eine effiziente Datenanalyse
men, Harmonien oder Muster einer Stim-me“, sagt der Informatiker.
entwickeln. „Wir können viele Dimensio-
ne Vorlesung einzuleiten. „Kellnerinnen
nen übereinander legen, mehr als bei gra-
gibt es nicht mehr. Dafür sehen Sie einen
fischer Darstellung“, so Hermann. „Bei
schen verläuft. Statt einem Glas drückt
Tonlänge kodiert die Länge der Autos.“
ist leicht zu erkennen. Wie aber schafft es
zen, als sie feststellen, dass offensicht-
das Ohr auf Partys oder im Straßenverkehr,Wichtiges von Unwichtigem zu trennen?
trinken. Ihre Aufgabe ist es, aus dem bun-
Herstellung von Eizellen bei Mäusen, ge-
menzuführen – ähnlich wie das heute das
das ist es aber, was unser Ohr leistet.“
apparate leistet, nur viel komplexer.
vaskuläre Biologie in Münster, das dann
SZ: Wieso kehrt ein Stammzellexperte ausgerechnet nach Deutschland zurück?Schöler: Ich finde den deutschen Kom-
schnell müde wird, reicht es, „mit einem
derzeit an der Universität Leipzig arbei-
spräch, bis man plötzlich in einer Ecke
tet, ist die Begeisterung anzumerken.
vor er menschliche Zellen verwendet.
nicht im Stich, wie junge Eltern wissen. SZ: Das klingt fast, als sei das deut-
überhört, das Babyphon weckt beide auf. Schöler: Ein Grundlagenforscher ist
versität Zürich: „Stellen Sie sich unsere
ders mag das für jene aussehen, die ange-
gleich Therapien noch weit weg sind.
der Straße, im Gespräch oder im Konzert
SZ: Reichen Ihnen denn die Stamm-
men oder eine Violine identifiziert. Auch
zell-Linien aus, die in Deutschland ge-
mer nur auf den Inhalt des Fachs, auf das
Schöler: Eine Studie hat gezeigt, dass
quelle ändert nicht abrupt ihre Melodie.
Spezialisten für Verkehrslärm mutiert –
klingt so: Es rauscht wie der Wind, darü-
nicht in den Tiefen der Gehörgänge, son-
Zweitens: In Höhe oder Klangfarbe ähnli-
um eine helle Lärmquelle gleich als quiet-
reize registriere, wandere der Lichtkegel
leidet – Voraussetzung, um zunächst mit
zellen, die im Gehirn Töne verarbeiten.
auf das betreffende Fach. „Schlüsselrei-
mit dem Hirn“, sagt Rainer Klinke, Neu-
diese Tricks und nutzte sie, um in seinen
später geht alles von vorne los – bis es
Ton oder Lautstärke auch gelernte Signa-
als vorhanden war. Denn spielt ein einzel-
oft eine Hürde: In der Muttersprache nie
Kopf in ein Wasserbecken abzutauchen.
„laut und leise“ sowie „hoch und tief“
der Zuhörer, zwei Instrumente zu verneh-
men, eines mit einer hohen, eines mit ei-
SZ: Werden Sie in Münster mit Stamm-
„Für das Gehirn ist nun ein reichhalti-
das am Beispiel einer Jazzband: „Stellen
Stau in der Frühe. „Sonifikation“ nennt
Schöler: Ja. Zunächst werden wir uns
sie sich vor, auf der Bühne spielen ein Gi-
erfassen kann – in einem Punkt ist es dem
tarrist, ein Bassist und ein Schlagzeuger.
Hörsinn klar überlegen: In Ortsfragen ist
primiert akkustisch darstellt. „Kein Sin-
Besitzer einer Stereoanlage weiß, die sei-
nesorgan erkennt so schnell zeitliche und
Begriff der „Pluripotenz“ klären – die
Illusion großer Konzertsäle vorgaukelt.
Frage, wie sich Zellen spezialisieren. SZ: Bekannt geworden sind Sie durch künstliche Eizellen von Mäusen, anderehaben künstliche Spermien produziert.Gibt es auch schon Forscher, die beimMenschen versuchen, solche Eizellen mit
Die lichtschwachen Himmelskörper entstehen offenbar auf dieselbe Weise wie Sterne
künstlichen Spermien zu befruchten?Schöler: Ich weiß, dass es eine Reihe
gründung, man habe „keine Daten“.
hinweg leuchten lässt. In den kühlen Be-
reichen der Scheibe lagern sich Staubteil-
nen allzu großen Nutzen hat. Dann stell-
Sterne. Sie sind zu groß, um noch als Pla-
jetzt ausschließen. Die Forscher beobach-
die im Internet veröffentlicht hatte. Dem-
Sterne zu sein. Doch sie scheinen als Ster-
über der Hälfte von ihnen entdeckten sie
Jahr verzögert. Acarbose erhielt darauf-
tischen Erkrankungen zu untersuchen.
Michigan (Science, Bd. 303, 2004).
ist statistisch nicht eindeutig. Nach die-
tives Arzneimittel“. Und weil es den Er-
SZ: Hier zu Lande träumt man derzeit
wie die Erde entstehen auf unterschiedli-
schen existieren die Braunen Zwerge.
ment also nicht gegen Herzkrankheiten. von Elite-Universitäten nach US-Vor-
„Die Bayer-Seite zeigt auch, dass es zu
bild. Welche Gründe haben Sie bewogen,
rer Entstehung einige zehn Millionen Jah-
der Preisverleihung von „jährlich mehr
wohl Daten gibt“, sagt Sawicki. Im Fach-
Schöler: Die Zeit in den USA war eine
blatt Arznei-telegramm wirft er den Ver-
Alltagsdinge eine Rolle – und sei es, dass
stehen Zentrifugalkräfte, welche die Wol-
sicher. Zum Beweis bräuchte es eine ver-
ke zu einer Scheibe auseinander ziehen.
wie diese kosmischen Zwitter entstehen.
„Diese Studie hätte Bayer schon vor Jah-
ren beginnen sollen“, sagt Markolf Hane-
könnte in einem „embryonalen“ Doppel-
diesen Test bleibt Acarbose in einem zä-
sauer. „Das ist ein massiver Vorwurf“
sagt ein Sprecher: „Er ist absolut unge-
rechtfertigt.“ Für die Unterschiede gebe
es „eine einfache Erklärung“. Die Daten
Wohlfühl-Klima für gefährliche Erreger
Jahres im Journal of the American Medi-
Tropische Leiden könnten in Deutschland heimisch werden, warnt das Umweltbundesamt
cal Association (JAMA) erschienene Ar-
beit (1). Dort schildern Jean-Louis Chias-
tik publik wurde – hätten vorläufige Mel-
Eine Anopheles-Mücke etwa – die Über-
15 Monate alter Säugling an der gefürch-
Datenqualität“ zu verbessern, „nur die
20 Grad Celsius fast drei Wochen für ihre
Sars hat sich offenbar lange und sorgfäl-
tig vorbereitet. Bereits 2001 – 18 Monate
31 Grad schafft sie es in sieben Tagen.
cebo. Der Vergleich spricht scheinbar für
vor der ersten Infektionswelle – befiel ein
seandenken aus den Tropen mitgebracht.
blem werden“, warnt Maier deshalb.
„49 Prozent“ verringert, die der Herzin-
Emerging Infectious Diseases berichtet.
Doch zugleich betont er: „Die einzelnen
farkte sogar um „91 Prozent“. Wenn das
Ausbrüche tropischer Leiden und die Aus-
sein: Er habe etwa 150 Akten überprüft,
Blutproben und fanden in 17 Fällen Anti-
gehabt, wie diese ausgewählt worden sei-
körper gegen ein Sars-ähnliches Corona-
sagt Walter Maier, Leiter des Instituts für
rückführen.“ Auch andere Umweltverän-
en. Zeymer glaubt nicht, dass bei der Pa-
Medizinische Parasitologie an der Univer-
tientenauswahl manipuliert worden ist.
sität Bonn. „Aber es gibt Belege für die
ten auszählt. Insgesamt haben zwölf der
mit Placebo „behandelten“ Patienten ei-
bessere Bedingungen. Schließlich war die
nen Infarkt erlitten, einer unter Acarbo-
tesk“, sagt er. Vor dem Abdruck der Ar-
längere Zeit von Tieren wie der Schleich-
beit in JAMA hätten sechs Gutachter die
des Virus habe dann zu seiner Gefährlich-
er-Mitarbeitern hat er jetzt eine Auswer-
den Mitteleuropa ausgebreitet haben.
tisch“, sagt Bernhard Fleischer, Direktor
führt. Dieses Prinzip ist in der Virologie
„Das Risiko, an einer Vielzahl neuer oder
cken? T. Brain, Science Photo Library
des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropen-
medizin. „Der Grundtenor aber ist völlig
ments stützt sich also auf eine Differenz
Infektionen zu erkranken, besteht bereits
jetzt“, folgert das UBA aus Maiers Stu-
plädiert er dafür, die Ausbreitung der Na-
weis dafür sind, dass Acarbose vor Herz-
tuts in Berlin sagt, da sie sich der verän-
die, die es jetzt veröffentlicht hat.
infarkten schützt. „Wir versuchen der-
zeit Bayer zu überzeugen, eine geeignete
Bäume sind länger grün, Mücken vermeh-
schutz ausarbeiten. „Man darf nicht im-
Großstudie zu finanzieren.“ Klaus Koch
ren sich freudiger und Singvögel treibt es
ten; die Tigermücke, die das Dengue-Fie-
mer sagen, das wird schon“, warnt Maier.
sprüche“, sagt der Diabetologe Peter Sa-
erst später in den Süden: Zahlreiche Tie-
„Sonst werden wir plötzlich von Krank-
der Infektion nachzuvollziehen. guhtVerantwortlich: Dr. Patrick Illinger
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